Samstag, 23. März 2013

Neuseeland: Haere Ra


Haere Ra. Auf Wiedersehen. In zwei Tagen wird Neuseeland für uns Geschichte sein... Wären diese Inseln nicht so weit von der Schweiz entfernt, wir würden bald wieder hinreisen wollen. Es gibt noch viele Wanderungen die wir unternehmen wollen, noch viele neue Gebiete zu entdecken, einige leckere Wässerchen zu trinken, Zeit mit unserer neuen Familie zu verbringen... doch alles Schöne hat einmal ein Ende. Damit weiteres Schönes folgen kann! Und so sind wir schon bald wieder "auf halbem Weg" - nämlich zurück in Asien.

Dieser Sommer war einer der trockensten in den letzten fünfzig Jahren. Des einen Freud, des anderen Leid. Olivenbauern sind mehr als glücklich über die Ernte die sie bald einfahren dürfen. Viehbauern hingegen sind kurz vor dem Verzweifeln: Wer kein Geld für teure Bewässerung hat, dem hilft wohl nur noch beten. Beten für Regen. In der vergangenen Woche hat der Herbst mehr und mehr Einzug gehalten. Und mit der kühleren Jahreszeit kamen dann auch endlich einige Regenschauer. Wir waren mal wieder glücklich über unser wasserdichtes Zelt :-) Und als die Sonne wieder hervorlugte, gönnten wir uns zum Abschluss ein kleines Cabin, direkt am Meer...


Wenn wir zurück schauen auf unseren Neuseeländischen Sommer, was wird uns fehlen? Der Duft von blühendem Manuka in den Marlborough Sounds? Über die Strasse hüpfende Pukekos (wilde neuseeländische Hühner mit wunderschön blauen Federn)? Das frische Gemüse und die leckeren Früchte die wir jetzt in der Erntezeit überall am Strassenrand kaufen können? Das Aufwachen im Zelt auf einem DOC-Campingplatz mitten im Wald, mit dem Wissen, dass uns die Sonne auch heute wieder anstrahlt? All die Menschen, mit denen wir hier Zeit verbringen durften und die uns so herzlich bei sich aufgenommen haben? Tinas Auberginengericht "Imam Bayildi" (der Imam fiel in Ohnmacht), von dem wir nicht genug kriegen konnten? Wendys Zwätschgechueche und das Fondue, welche uns ein Gefühl von "zu Hause" vermittelten?


Eine wilde "Haifischjagd" mit Tilly und Oscar? Das erschwingliche Sushi, dem wir täglich aufs Neue versuchen zu widerstehen? Die Gewissheit beim Losfahren, dass wir 80km unter die Räder nehmen müssen bevor wir in der nächsten Ortschaft ankommen? Charly, Mojo und Chao Bai (das toughste Schosshündchen das wir kennen) bei der nächtlichen Possumjagd? Die Kochsessions mit Mark und Maggie? Die offenen und interessierten Kiwis, mit denen wir auf unserem Weg in Kontakt kommen, sei es beim Einkaufen, auf der Strasse, beim Kochen...?
Direktlink zum Album: Neuseeland 4

Es sind wohl all diese Dinge und noch viel viel mehr, die dieses Land für uns zum schönsten "Arsch der Welt" machen :-) Nicht zu vergessen die Natur, die hier so facettenreich ist, die Pflanzen und all die Tiere die wir bisher erst im Basler Zolli oder im Zoo Zürich beobachtet hatten...

Natürlich gibt es auch Punkte, die wir nicht vermissen werden. Fast Food haut uns noch immer nicht vom Hocker, weder Mac Donalds, noch Burger King oder Subway und schon gar nicht KFC. Und auch auf die hier überall erhältlichen "Meat Pies" sind wir noch immer ganz und gar nicht scharf... Wir werden uns auch nicht beklagen, mal wieder Bauten zu sehen, die älter als 150 Jahre sind! Und die Natur wird auch hier ganz offiziell und offensichtlich ausgebeutet. Es macht traurig, all die Schneisen in den Wäldern zu sehen und die unzähligen Quadratratkilometer von Monterey Kiefern, die hier eigentlich nicht hingehören. Gehören wir als Touristen denn hierher? Darüber können wir endlos philosophieren...

... und melden uns dann wieder aus Malaysia oder Thailand!

Bis dann, so long, "uf Widerluege"

Michele & Tobi